Humanismus statt Ökonomie

(Kommentar zu https://www.nachrichtenspiegel.de/2017/07/21/lohnarbeit-schlimmer-als-sklaverei-ueber-herrenmenschen-und-untermenschen/)

Ich schrieb neulich ebenfalls von der Lohnarbeit als Teilzeitsklaverei. Die #Ökonomie basiert auf einem Geschäftsmodell, welches unter anderem den Handel, Kauf und Verkauf von Menschenleben beinhaltet. Das dem zugrunde liegende Menschenbild macht es möglich. Das ist natürlich nicht auf dem Mist der Ökonomen gewachsen. Also woher kommt es? Man findet es in Sklavenhaltergesellschaften. Leben und Lebenszeit bewertet als Sache, als Handelsgegenstand, wie Vieh oder Kohle. Ökonomie ist ohne dieses Menschenbild nicht denkbar und hat mit Menschlichkeit nichts zu tun, sondern ausschließlich mit Angebot und Nachfrage. Deshalb ist das Gelaber der Wirtschaft-, Partei- und Politikbosse (ohne Ausnahme) von Freiheit, Menschenrechten, Demokratie, Humanismus … nichts weiter als leeres Gewäsch. Es wird alles dafür getan, dass die Menschen den obigen Zusammenhang nicht hinterfragen. Falls sie anfangen, menschlich zu denken, statt ökonomisch, finden sie den Weg in die Freiheit und die Gesellschaft wird sich anders organisieren müssen. Damit dies nicht passiert [das Hinterfragen], sorgt man für Unterhaltung (TV, dumm, dümmer, am dümmsten, Profisport, musikalische Popstars, elektronische Spiele), staatliche Bildung, Spaltung (Parteien, »links«, »rechts«, »mittig«, Gewerkschaften, Liberale, Sozialisten, Kommunisten, Christen, Muslime, Juden, Dicke, Dünne, Frauen, Männer, Junge, Alte,…), Kriege, Aufstände und macht »Politik« (G7, G20, Krisen, Terror, Sanktionen, Gesetze,…). Wie in Platons Höhlengleichnis. Nichts aus der Aufzählung ist problemlösungsrelevant. Pure Ablenkung. Alles führt immer wieder auf Los.

Nur, wenn wir einander als Menschen erkennen, anerkennen und bewerten, werden wir humane Lösungen finden und kommen aus der Nummer raus. Der Verkauf von Lebenszeit als Geschäftsmodell gehört auf den Müllhaufen der menschlichen Geschichte. Auf den Punkt gebracht: Humanismus (der einzige Ismus, den ich gern verwende) statt Ökonomie. Das bedeutet nicht, dass man Wirtschaft abschafft. Man muss sie nur anders denken, wenn von der Gesellschaft ausschließlich das Erbringen von Leistungen wertgeschätzt wird. Das führt uns schon zu Lösungsansätzen, würde aber dieses Thema sprengen.

»Anleitung zur Versklavung: Die Jones Plantage«